Christine und Johannes Lötz
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Johannes sechsfacher Urgrossvater

Dies ist Johannes 6-facher Urgroßvater, ein Familienstück in unserem Besitz. Das Bild hat hat eine interessante Rückseite. Darauf sind zwei Zettel geklebt. Auf dem oberen steht:

Johan Heinrich Weverinck
Glaser Amtsgildemeister 1712
Portra von Damlett gemahlt, und
Amtsmeisterstück.
Auf Renofiert von Anton Weverinck
1838 den 3ten August

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem unteren Zettel steht:

Johann Heinrich Weverinck Glaser-Amtsgilde-Meister 1712
vermählt zu Lüdinghausen den 4ten Juni 1686
mit Angela Breullmann
Portrait von Damlett gemalt-Amtsmeisterstück
renoviert von Antonius Weverinck 1878
zur Erinnerung
an die Vermählung des Franz Weverinck
mit Bertha Kramer den 7. May 1878
freundlichst gewidmet
von obigem

 

 

 

Johannes Heinrich Weverinck (*4.4.1694 † 10.3.1743) wurde in Münster geboren, gestorben ist er in Lüdinghausen (26 Km südwestlich vom Münster). Der zweite Zettel ist nicht richtig. Sein Vater Jaan Weverinck war mit Angela  Breullmann verheiratet, sie war somit seine Mutter. Dies habe ich aus einer Familiengeschichte. Johannes Heinrich Weverinck hat am 2.11.1720 Maria Kristina Kannegießerin (*? †10.8.1726) geheiratet. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor wovon 3 vorzeitig starben: Johannes Franziskus (*29.7.1721 †3.3.1773), Maria Adelheidis (*25.8.1723 † 12.1730), Gerardus Bernardus Antonius (*6.8.1726 † 9.9.1726) und Bernhardus Everhardus (*6.8.1726 † 2.1727). Die Kindersterblichkeit war damals hoch, die Medizin war halt noch nicht so weit wie heute.

Nach dem Tod seiner Frau hat er noch einmal am 24.5.1727 geheiratet. Seine zweite Ehefrau war Christina Sibilla Haesemann (* ??? † 21.4.1757 ). Sie schenke ihm 8 Kinder, von denen 4 vorzeitig starben: Anna Maria Magdalena (* 29.3.1728 † 12.1730), Johannes Franziskus Adolphus (* 23.4.1730 † 21.1.1786), Johannes Ignatius Theodorus (*6.12.1731), Johannes Henrikus (*3.3.1734 † 24.6.1738), Anna Maria Christina (* 10.8.1736 † 18.12.1758), ein Mädchen (* 10.8.1738 † 10.8.1738),  Alexander Jakobus (* 9.11.1739 † 21.9.1741), Johannes Wernerus Antonius (* 10.5.1743).

Das Gemälde entstand offensichtlich zur Ernennung von J. H. Weverinck zum Glaser-Amtsgilde-Meister (heute ein Posten als Vorstand der Glaserinnung). Zu der Zeit war er noch nicht verheiratet und erst 20 Jahre alt. Das zeugt von viel Ehrgeiz und Glück. Die Weverincks waren eine alteingesessene Familie in Münster. Viele kirchliche Familienereignisse fanden in der Lambertikirche statt.

Eine Tochter des Franz Weverinck, Nachkomme der Weverincks, namens Inge Weverinck hat auch die Kachel mit dem Familienwappen (siehe oben links) gemalt. Das Familienwappen zeigt ein Wappenschild mit einem angedeuteten Fluß (wahrscheinlich der Rhein), in dem einige Ringe schwimmen. Auf das Wappen ist ein Ritterhelm gestellt mit einem üppigen Federschmuck und darauf ein Reiher in Balzhaltung mit hängenden Flügeln. Dies könnte eine Anspielung auf den Namen Weverinck sein, der aus dem Handwerk der Kettenhemdweber (gewebter Ring) entstanden sein könnte. Das ganze Wappen ist wohl aus der Zeit zu erklären. Ende des 19ten Jahrhunderts waren solche Wappen sehr begehrt und wurden am laufenden Band für das aufkommende Bürgertum produziert, obwohl dies in dieser Zeit eher dem Adel vorbehalten war.